Vom Atemwegsinfekt zur Lungenentzündung – Warnzeichen erkennen
Grippe, Corona & Co - diese und weitere Erkrankungen können die Atemwege befallen. Im Worst Case wird aus dem durch Viren ausgelösten Atemwegsinfekt eine Lungenentzündung, die schwerwiegende Folgen mit sich führen kann. Wann entsteht aus einer herkömmlichen Atemwegserkrankung eine Lungenentzündung? Woran erkennt man eine Pneumonie - kurz Lungenentzündung - und wie schützt man sich am besten? Das und mehr erfahren Sie in unserem APO24-Beitrag.

Was ist eine Lungenentzündung?
Aufgrund von Lungenentzündungen wurden 2023 von der Statistik Austria über 7000 Spitalaufenthalte mehr im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Aber was genau ist eine Pneumonie und wie entsteht diese?
Es handelt sich dabei um beschädigte Lungenbläschen und/oder beschädigtes Lungengewebe. Durch eitrige oder wässerige Einlagerungen in Hohlräumen wird der Gasaustausch der Lunge behindert. Das schränkt die Lungenfunktion ein und kann zur Atemnot führen. Außerdem können hohes Fieber, Schüttelfrost, Schwäche, Husten, eine schnelle, schmerzhafte oder flache Atmung auftreten. Manchmal zeigen sich aber nicht alle Symptome, weshalb eine Pneumonie im ersten Moment auch wie eine herkömmliche Atemwegsinfektion wirkt.
Gut zu Wissen: Was unterscheidet eigentlich Pneumonie und Bronchitis? Während bei Lungenentzündungen das Gewebe entzündet ist, sind bei Bronchitis die Schleimhäute der Luftröhre oder der Bronchien betroffen.
Wann sollte man bei Atemwegserkrankungen einen Arzt aufsuchen?
Oft stellt man sich die Frage, ab wann man bei einer Atemwegserkrankung lieber zum Arzt gehen sollte. Hier gilt: Bei Beschwerden, die länger als eine Woche anhalten, sich stark verschlimmern, oder akute Symptome, wie hohes Fieber oder Schüttelfrost mit Kopf- und Gliederschmerzen entstehen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Grundsätzlich sollte man sich besser frühzeitig untersuchen lassen, da es bei einer Pneumonie im schlimmsten Fall zur Atemnot kommen kann.
Um eine eindeutige Diagnose zu stellen, wird neben körperlichen Untersuchungen eine Röntgenaufnahme gemacht, um zu erkennen, wo und wie viel des Lungengewebes entzündet ist. Mittels einer Blutabnahme kann der Entzündungsgrad sowie der genaue Krankheitserreger getestet werden.
Es gibt sowohl bakterielle als auch virale Atemwegsinfektionen. Bei einer Pneumonie handelt es sich meistens um bakterielle Auslöser. Von welcher Infektion man betroffen ist, hängt in den meisten Fällen mit dem Ort der Ansteckung zusammen. So bedeutet ein Infekt mit Bakterien im Krankhaus oft einen schwerer zu behandelnden Verlauf. Selten können Viren oder Pilze Erreger einer Lungenentzündung sein.
Je nachdem, wie früh Lungenentzündungen erkannt werden und was der Auslöser ist, können die Krankheitsverläufe variieren. Zu anfänglichen und plötzlich auftretenden Symptomen zählen vor allem hohes Fieber, Schüttelfrost und Schweißausbrüche. Auch wenn die Symptome wieder abklingen, sollten sich Betroffene noch einige Wochen ausruhen. Der Körper ist angeschlagen und noch nicht vollständig belastbar, da Beschwerden, wie etwa Husten, weiterhin bestehen können.
Unterschiede zu anderen Atemwegsinfektionen
Lungenentzündungen folgen manchmal als schwerwiegende Komplikationen anderer Atemwegserkrankungen. Dafür können Viren, wie beispielsweise Grippeviren, RS-Viren und Coronaviren, Auslöser sein. Hier die wichtigsten Atemwegsinfektionen auf einen Blick:
Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) wirkt oft im ersten Moment wie eine einfache Erkältung, kann aber zu ernsthaften Atemwegsbeschwerden führen.
- Symptome: Erkältungsähnlich, Appetitverlust, Rachenentzündungen, Fieberinfektionen der unteren Atemwege mit schleimigem Husten
- Auslöser: Respiratorische Synzytial Virus
- Übertragung: Von Mensch zu Mensch, Tröpfchen- oder Schmierinfektion
- Schwere Verläufe: Atemnot, Bronchiolitis, Lungenentzündungen
Grippe
Alljährlich gibt es in Österreich in der kalten Jahreszeit eine Grippewelle. Laut dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sterben jährlich etwa 1000 Personen an den Folgen einer Ansteckung mit Influenzaviren.
- Symptome: Plötzliches Krankheitsgefühl, Fieber, Husten, Hals-, Glieder- und Kopfschmerzen
- Auslöser: Grippeviren
- Übertragung: Von Mensch zu Mensch, direkter Kontakt, verunreinigte Gegenstände
- Schwere Verläufe: Entzündung des Gehirns oder Herzmuskelentzündung, Lungenentzündungen
Corona
Eine Infektion mit SARS-CoV-2-Viren führt ebenfalls zu Atemwegserkrankungen. Manchmal zeigen sich sogar nach einer Genesung Long Covid Atemwegsbeschwerden.
- Symptome: Husten, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, Geschmacks- und Geruchsstörung
- Auslöser: SARS-CoV-2-Viren
- Übertragung: Einatmen virushaltiger Flüssigkeitspartikel in der Luft
- Schwere Verläufe: Lungenentzündungen
Impfen als Vorsorge
Um gegen neue Virusvarianten und vor schweren Verläufen geschützt zu sein, empfehlen sich Schutzimpfungen. Sie bieten keine Immunität gegen Atemwegsinfektionen, helfen aber, Komplikationen abzuschwächen und das Risiko eines schweren Verlaufs zu reduzieren. Insbesondere Risikogruppen, wie etwa ältere Personen, sind angehalten, sich zu impfen. Mehr dazu in unserem Artikel Grippeschutz im Alter.
Informieren Sie sich über Impfprogramme, Schutzmaßnahmen und Empfehlungen bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sowie auf APO24 finden Sie zudem Öffnungszeiten und Bereitschaftsdienste von österreichischen Apotheken.
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